In Hessen steht er auf der Vorwarnliste und in Deutschland
wird er als ungefährdet gelistet. Der Distelfink ist mehr oder weniger
flächendeckend in Deutschland zu finden. Er ist zwar noch ein verbreiteter
Brutvogel, aber seine Brutzahlen haben abgenommen. Sie lassen einen leichten
Rückgang erkennen, der aber im Vergleich zu anderen Vogelarten eher
schleichend ist.
Für
die Zeit von 1970–1990 wird im Altkreis Dieburg von deutlichen Rückgängen
berichtet. 1963 wurden am Reinheimer Teich noch 490 (ziehende) Exemplare
beringt, 1976 waren es nur noch 120 Vögel. Nach aktuellen Angaben werden 3-7
Brutpaare um den Reinheimer Teich angegeben (aus "Die Vogelwelt des
Altkreises Dieburg"). Nach der Brutzeit sind häufig größere Trupps im und um
das NSG zu beobachten.
Sein bevorzugter Lebensraum sind lockere Baumbestände, wie
Streuobstwiesen, Feldgehölze, Gärten, Parks und Alleen. Als Vogel des Jahres
2016 stand er für eine vielfältige und farbenfrohe Kulturlandschaft. Für den
Stieglitz, der sich überwiegend von Wildkräuter- und Grassamen ernährt, gibt
es in einer ausgeräumten Landschaft mit immer weniger Brachflächen,
Ackerrandstreifen und kleinen Wildnis-Ecken in öffentlichen Flächen oder
Gärten wenig Nahrung. Dem entsprechend gehen die Brutpaarzahlen zurück.
Die
Distelfinken sind überwiegend und ganzjährig Vegetarier. Auch die Jungen
werden mit Pflanzensamen gefüttert. Manchmal werden auch kleine Insekten,
wie Blattläuse abgepflückt und verzehrt, was aber eher selten ist. Das
Weibchen ist für das Brüten zuständig und wird in dieser Zeit vom Männchen
gefüttert. Während die Jungvögel noch gefüttert werden fängt das Weibchen
mit dem Nestbau für die 2. Jahresbrut an.
Während die Altvögel sehr farbenfroh sind, gilt das nicht für
die Jungvögel. Sie sind farbloser und mehr gräulich-bräunlich gezeichnet.
Durch sein buntes Aussehen wurde und wird er auch gerne als
Käfigvögel gehalten. Hier wurden auch verschiedene Unterarten oder Hybride
(z.B. mit Bluthänfling, Kanarienvogel) gezüchtet. Da für seine artgerechte
Haltung Spezialwissen notwendig ist, wurde er über die Jahrzehnte hinweg
langsam durch Exoten ersetzt. Eine Entnahme von Vögeln oder Eiern aus der
Natur ist strengstens verboten und es dürfen nur noch Tiere aus Züchtungen
gehalten werden.
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