Vor 30 Jahren wurde der Gesamtbestand im östlichen Kreis
Darmstadt-Dieburg noch auf ca. 200 Reviere geschätzt, mittlerweile werden
nur noch etwas über hundert Paare angenommen. 2011/2012 ging man von
mindestens 25 Revieren am Reinheimer Teich aus. In Hessen ist der Bestand
ebenfalls rückläufig, so dass die Rohrammer aktuell auf der Roten Liste als
gefährdet (3) gelistet wird.
Gefährdet ist die Art vor allen durch den Verlust der
Lebensräume, insbesondere durch Trockenlegung. Wie der Name „Rohr“ schon
vermuten lässt, brütet sie in Röhricht- und Seggenbeständen an Gräben und
Wasserflächen.
Der Gesang wird von einer Erhöhung, wie Halmspitzen
vorgetragen. Oft fallen die Rohrammern mit ihren ruckartigen Flügen im
Schilf auf.
Die Rohrammer zeigt bei Störung am Nest ein typisches
Limikolenverhalten: Sie versucht mit flatternden Bewegungen am Boden (wie
ein Vogel mit verletztem Flügel), mögliche Fressfeinde vom Nest wegzulocken.
Dieses Verhalten nennt man „verleiten“, und es ist für Singvögel eher
unüblich.
Im Prachtkleid ist das Männchen mit dem schwarzen Kopf und
Kehle und dem weißen Nackenband recht auffällig. Das Rückengefieder ist
braun gestreift mit gräulicher Unterseite. Das Weibchen ist bräunlich
gestreift mit hellem Bartstreif, hellem Überaugenstreif und heller Kehle.
Kleine Wirbellose, wie Insekten, stehen meist nur in den
Sommermonaten bzw. während der Fortpflanzungszeit auf dem Speiseplan.
Überwiegend ernährt sich die erwachsene Rohrammer von Sämereien z.B.
Grassamen.
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