Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) - Der Häufige

Er wird auch Ockergelber Braun-Dickkopffalter genannt und ist bei uns einer der häufigsten Dickkopffalterarten. Durch sein breites Lebensraumspektrum ist er aktuell nicht gefährdet. Die Art kommt sowohl in feuchten, als auch in trockenen Lebensräumen vor. Vor allem Saumbiotope von Offenland bis zum lichten Wald werden gerne besiedelt. Mögliche Lebensräume sind blütenreiche Waldlichtungen, Gebüsche, Wald- und Wegränder, Böschungen und Bahndämme.

Mit seiner geringen Größe (27–34 mm) und seinem orangebräunlichen Aussehen ist er eher unscheinbar. Seine Flügeloberseiten sind hell orangebraun und die Flügeladern sind gut zu erkennen. Der Flügelrand ist dunkelbraun. Die Flügelunterseiten sind grünlich-grau und die Innenränder hell gesäumt.

Ganz ähnlich sieht der nah verwandte Schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola) aus. Am sichersten lassen sich die beiden Arten an Hand der Fühlerkolben unterscheiden. Beim Braunkolbigen Braun-Dickkopffalter ist die Unterseite des Fühlerkolbens gelbbraun und nicht schwarz.

Die Männchen weisen an der Flügeloberseite schmale, dunkle Duftschuppenflecken auf. Diese Duftschuppen verbreiten ein Pheromon zum Anlocken von Weibchen. Meist haben diese speziellen Schuppen eine vergrößerte Oberfläche, damit das Sekret aus der Drüse besser verdunsten kann.

Die Männchen sind sehr aktiv und verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Schmetterlingen.

Der Falter fliegt von Mitte Juni bis Ende August. Seine Eiablage findet an dürren Grasstängeln von verschiedenen Süßgräsern statt. Die Raupen schlüpfen ab September und fressen ihre Eihülle auf. Die 20 bis 25mm weißlich-grüne Raupe hat helle Längsstreifen und eine grüne Kopfkapsel. Sie spinnen sich einen Eikokon und überwintern darin an der Futterpflanze.

Die Verpuppung findet im Mai in einem lockeren blassgrünen Gespinst (Gürtelpuppe) zwischen Grashalmen statt. Nach 12-18 Tagen schlüpft der Falter.

 

Weitere ähnliche Dickkopffalterarten an der Naturschutzscheune

An der Naturschutzscheune kann auch die Schwesterart, sowie eine weitere ähnlich gefärbte Dickkopffalterart beobachtet werden.

Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola)

Der Schwarzkolbige Braun-Dickkopffalter ist dem Braunkolbigen Dickkopffalter sehr ähnlich und gehört auch zu den häufigen Dickkopffaltern. Er hat aber, wie der Name sagt, eine schwarze Fühlerkolben-Unterseite. Seine Flügelunterseite ist eher gelbbraun und der Duftschuppenfleck ist nur undeutlich zu erkennen.

Die Flugzeit reicht von Mitte Juni bis Ende August. Die Raupe ernährt sich auch von Gräsern und kommt in ähnlichen Biotopen wie die Schwesterart vor. Allerdings werden anscheinend trocknere und geschütztere Biotope bevorzugt. Die Raupe entwickelt sich im Ei und schlüpft erst nach der Überwinterung.

Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)

Der Rostfarbige Dickkopffalter ist, wie der Name schon sagt, rostbraun gefärbt. Die Flügeloberseiten haben mehr oder weniger deutliche gelbe Flecken. Dadurch wirkt der Falter gescheckt. Die Flugzeit ist von Mai bis August. Er kommt sowohl in feuchten, als auch in trockenen Biotopen vor. An Wiesen, Wegrändern, Brachen und Hochstaudenfluren, aber auch im Randbereichen des Waldes ist der Falter zu finden. Auch seine Raupen fressen an Gräsern.

 

Text: Yvonne Lücke

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