Gemeines Blutströpfchen  - Das Ungenießbare

Das Gemeine Blutströpfchen oder auch Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae) ist weit verbreitet und kommt fast lückenlos in Europa vor. Die besiedelten Lebensräume sind vielfältig und reichen von feuchten Standorten über Weg- und Waldränder, zu Brachflächen, sowie Mager- und Trockenstandorten.

Das Blutströpfchen ist eines der wenigen nicht gefährdeten Widderchenarten. Es wird als häufig angesehen. Aber auch sein Bestand leidet unter dem Verlust von Lebensräumen. Die Entfernung von Hecken oder die Stickstoffdüngung von mageren Standorten machen ihm zu schaffen.

Wie der Name Sechsfleck-Widderchen schon sagt, sind auf den schwarzen Vorderflügeln sechs rote Flecken zu finden. Insbesondere die vorderen Flecken können aber ineinanderlaufen. Die roten Zeichnungen auf den schwarzen Flügeln sehen oftmals aus wie Blutstropfen, daher der Name Blutströpfchen. Der Falter hat eine Flügelspannweite um die 38 mm.

Die Raupe frisst besonders gerne an dem Hornklee (Lotus corniculatus), der wie der Falter sehr weit verbreitet ist. Aber auch andere Raupenfutterpflanzen sind bekannt. Zwar lässt der lateinische Name „filipendulae“ eine Vorliebe für Mädesüß (Filipendula) vermuten, dies ist aber falsch. Das Mädesüß ist weder eine Raupenfutterpflanze, noch eine besonders beliebte Nektarpflanze.

Der Kokon der Puppe besteht nicht nur aus Seide, sondern hat auch kristalline Einlagerungen.

Die Flugzeit ist meistens im Juli/August, kann aber schon im Mai beginnen und bis Anfang Oktober dauern. Die Überwinterung findet als Raupe statt. 

Wie alle Widderchen haben die Falter und Raupen ein blausäurehaltiges Wehrsekret, was sie für Fressfeinde (z.B. Vögel) ungenießbar macht. Die Raupen können das Sekret bei Reizung absondern. Um vor ihrer Ungenießbarkeit zu warnen haben die Raupen eine schwarzgelbe und die Falter eine schwarzrote Färbung. 

 

Hauptsache leben!

Um in der Natur zu überleben, haben die Tiere viele Strategien entwickelt. Eine Möglichkeit ist die Tarnung, eine weitere ist die Warnung vor Ungenießbarkeit, Gefährlichkeit und der eigenen Giftigkeit. Neben der bekannten Warntracht gelb-schwarz gibt es auch die weniger bekannte Warntracht rot oder rot-schwarz.

Blutzikade

Asiatischer Marienkäfer

Feuerwanze

Larven der Feuerwanze

Streifenwanze

 

 

Die Gemeine Blutzikade (Cecropis vulnerata) sieht dem Blutströpfchen sehr ähnlich und ist auch ungenießbar. Sie ist aber kein Schmetterling, sondern eine Zikade.

 

 

Die roten Marienkäfer mit den schwarzen Punkten (hier Asiatischer Marienkäfer Harmonia axyridis) sind bei Menschen bekannt und beliebt, aber für andere Tiere sind sie bitter und ungenießbar.

 

 

 

Die bekannte Feuerwanze ist zwar nicht giftig, aber auch nicht gut schmeckend. Sie verlässt sich auf die wehrhafteren Arten und imitiert diese.

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch die Streifenwanze trägt die auffällige Warntracht. Wie alle Wanzen kann sie bei Gefahr ein Warnsekret absondern.

Text: Yvonne Lücke

 

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