Merkmale: Der Klatschmohn ist eine einjährige
Pflanze von 30 bis 90 cm Höhe. Er enthält weißen Milchsaft. Die borstig
behaarten Blätter sind lanzettlich, einfach bis doppelt fiederschnittig, mit
grob eingeschnittenen bis scharf gesägten Abschnitten.
Die bis 10 cm großen, intensiv roten Blüten stehen
einzeln und blühen jeweils nur zwei bis drei Tage. (Selten kommen auch weiße
oder violette Blüten vor). Ihre 2 behaarten Kelchblätter fallen beim Aufblühen
ab. Die 4 zunächst zerknitterten Blütenblätter haben am Grund einen schwarzen,
oft weiß umrandeten Fleck. Zahlreiche Staubblätter produzieren große Mengen an
Pollen. Der dicke Griffel trägt eine kurz-kegelige Narbenscheibe mit 10 (5 bis
18) Narbenstrahlen, welche als Anflugplatz für pollensuchende Insekten dient.
Die breit eiförmigen Kapselfrüchte sind 10–22 mm lang,
bis doppelt so lang wie breit und unten abgerundet. Durch die Poren unterhalb
der Narbenscheibe werden die Mohnsamen ausgestreut.
Blütezeit: Mai bis Juli.
Inhaltsstoffe und Nutzung: Der Klatschmohn ist
schwach giftig, insbesondere sein Milchsaft. Die Blütenblätter werden als
essbare Dekoration und Schmuckdroge verwendet. Früher dienten sie auch zur
Herstellung roter Tinte und als Volksheilmittel.
Lebensraum: Lehmige Äcker und kurzlebige
Unkrautfluren. Seit der Jungsteinzeit ein Kulturbegleiter.
Gefährdung und Schutz: Da der Klatschmohn auch an
Straßenrändern und in Brachflächen vorkommt, ist er selbst nicht gefährdet.
Unsere Ackerwildflora ist jedoch durch den Herbizideinsatz der intensiven
Landwirtschaft sehr zurückgegangen und in ihrer Vielfalt stark gefährdet.
Text: Gabriele Kothe-Heinrich
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