Gemeines Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) – die Grünen

Das Ampfer-Grünwidderchen ist das bei uns am häufigsten vorkommende Grünwidderchen und wird deshalb auch Gemeines Grünwidderchen genannt. Die Grünwidderchen (Procridinae) gehören zur Schmetterlings-Familie der Widderchen oder auch Blutströpfchen (Zygaenidae).

Seinen Namen hat das Ampfer-Grünwidderchen seiner Raupe zu verdanken, die überwiegend am Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) frisst. Als Raupe überwintert die Art sowohl auf feuchten Wiesen, als auch in trockenen Heidegebieten.

Das Ampfer-Grünwidderchen kommt in zwei unterschiedlichen Lebensräumen mit verschiedenen Flugzeiten vor. Derzeit wird diskutiert, ob es sich hierbei um verschiedene Ökotypen, Unterarten oder Arten handelt. Die „Trockenrasenart“ statices fliegt ab Juli/August in sandigen, trockenen Lebensräumen und saugt bevorzugt an Berg-Sandglöckchen (Jasione montana). Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Tier aus der Fotoausstellung um einen solchen „Ökotyp“. Dagegen saugt die „Feuchtwiesenart“ heuseri im Mai/Juni an Kuckucks-Lichtnelken (Lychnis flos-cuculi). Diese Form könnte an der Naturschutzscheune bzw. am Reinheimer Teich vorkommen.

Der Falter hat eine grün-metallisch schimmernde Oberfläche ohne weitere Muster und sieht wie die anderen Grünwidderchen-Arten aus. Flugzeiten, Fühlermerkmale der Männchen und Lebensräume geben Hinweise auf die jeweilige Art. Eine sichere Artbestimmung ist nur durch eine Genitaluntersuchung möglich.

Die Männchen und Weibchen lassen sich an den Fühlern gut unterscheiden.

 

Die Fühler der Schmetterlinge

Früher wurden die Schmetterlinge in Tag- und Nachfalter unterschieden. Eines der wichtigsten Merkmale sind dabei die Fühler: Die Fühler der Tagfalter sind meistens mit einem keuligen Ende versehen. Die meisten Nachfalter besitzen fadenförmige Fühler, die sich zum Ende hin immer mehr verjüngen und spitz zulaufen.

Die Männchen haben meistens gefiederte Fühler, die wie Federn oder ein Fächer aussehen. Durch die so vergrößerte Oberfläche können die Männchen die Duftstoffe der Weibchen besser wahrnehmen. Das Weibchen sendet bei Paarungsbereitschaft Lockstoffe (Sexual-Pheromone) ab. Je nach Art kann das Pheromon auch bei einer Entfernung von 10 km noch wahrgenommen werden.

Weitere Art dieser Familie: Gemeines Blutströpfchen

 

Text: Yvonne Lücke

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