Mehlschwalbe
(Delichon
urbicum)
Die Mehlschwalbe ist deutlich häufiger in Dörfern anzutreffen
als die Rauchschwalbe. Anders als die Rauchschwalbe kommt sie innerhalb der
Dörfer an Hauswänden vor, während die Rauchschwalben meist in den
Randbereiche bei Bauernhöfen oder außerhalb an Aussiedlerhöfen vorkommen.
Die Bestandzahlen liegen in Deutschland bei 820.000–1,4 Mio. Brutpaare.
Früher ist man von 10 Millionen Brutpaaren ausgegangen.
In der
Roten
Liste der Brutvögel für Deutschland wird sie ebenfalls als gefährdet (3)
geführt.
Die
Mehlschwalbe erkennt man durch ihre rein weiße Unterseite, sowohl Kehle, als
auch der Bauch sind weiß. Zusätzlich besitzt sie noch einen weißen Bürzel
(hintere Rückenpartie). Am Schwanz sind nie lange Schwanzspieße vorhanden.
Uferschwalbe
(Riparia riparia)
Die
Uferschwalbe ist die seltenste der drei Schwalbenarten, die am Reinheimer
Teich zu beobachten sind. Anders als die Mehlschwalbe besitzt sie keinen
weißen Fleck auf der Oberseite, auch ist die Unterseite nicht reinweiß. Sie
besitzt einen dunklen Kragen/Ring an der Kehle. Dadurch wirkt sie
bräunlicher und ist auch kleiner als die anderen Arten.
Uferschwalben haben eine ganz andere Brutbiologie: Während Rauch- oder
Mehlschwalben Nester in oder an Häusern, Scheunen oder Stallungen anlegen,
bauen die Uferschwalben an Abbruchkanten und Steilufern ihre Brutröhren.
Diese Brutbedingungen finden sie in Darmstadt-Dieburg vor allem in der
sandigen Region um Babenhausen in den Kiesgruben. Trotzdem sind sie ab und
zu im NSG Reinheimer Teich beim Trinken und Jagen zu beobachten.
Der
Schwalbe ähnlich, ist aber keine
Mauersegler
(Apus apus)
Er
sieht den Schwalben sehr ähnlich, ist aber nicht mit ihnen verwandt: während
die Schwalben zur Ordnung der Sperlingsvögel gehören, wird der Mauersegler
der Familie der Segler innerhalb der Seglervögel zugeordnet. Er besitzt aber
eine ähnliche Lebensweise, Jagd und Leben im Luftraum. Die Anpassung daran
hat der Mauersegler perfektioniert. Sogar Ruhephasen, ähnlich dem Schlafen
finden im Fluge statt, so dass er nur zur Brutzeit am Nest ist und seine
Füße auf den Boden setzt.
Sein
fast dauerhafter Aufenthalt im Luftraum und seine relativ kurzen Füße haben
zu dem wissenschaftlichen Namen Apus („Ohne Fuß“) geführt.
Der Mauersegler
unterscheidet sich durch die Größe und Aussehen mit seiner schwarzen
Erscheinung von unseren heimischen Schwalbenarten. Manchmal gibt es einen
graulich-weißen Kehlfleck, dieser ist im Flug aber selten zu erkennen. Bei
Jungvögeln ist er ausgeprägter und reinweiß. Die Flügel sind deutlich
schmaler und sichelförmig und der Schwanz nicht so tief gegabelt. Jungvogel
sind gräulicher und wirken heller als Erwachsene.
Auch
kursieren Geschichten, dass ein Mauersegler, wenn er einmal auf dem Boden
landet, nicht mehr losfliegen könne. Dies ist aber nur eine Mär. Sollten Sie
einen Mauersegler finden, der auf dem Boden sitzt, dann informieren Sie
bitte eine Pflegestation. Werfen Sie ihn nicht in die Luft, um ihm einen
„Start“ zu ermöglichen, denn dies führt meist zu weiteren, möglicherweise
auch tödlichen Verletzungen. Gerade bei extremer Hitze kommt es vor, dass
Jungvögel aus den Nestern springen und dann auf dem Boden gefunden werden.
Text: Yvonne Lücke |