NABU-Pressedienst, NABU Ueberau, Nr. 17/2010, 7. Juni 2010:

Von Wasserläufern, Ruderwanzen und Wendehälsen

Über 40 begeisterte Kinder an der Naturschutzscheune

Zum Aktionstag  „Tiere im Wasser und in der Luft“ hatte der NABU Ueberau Kinder an die Naturschutzscheune eingeladen. Und über 40 aus dem ganzen Landkreis meldeten sich an und kamen zusammen mit ihren Eltern zur NRT. Nach einer kurzen Begrüßung durch Dietmar Wanke vom NABU Ueberau „sortierte“ die Diplom-Biologin Yvonne Lücke vom NABU Schaafheim die Kinder erst einmal so, dass ohne Trennungsschmerz 2 Gruppen gebildet werden konnten: Eine zum Thema „was lebt in der Luft“ und eine zum „Tümpeln“.

Die letztere Gruppe wurde gleich mit Käschern, Becherlupen, Bestimmungstafeln und flachen Schalen ausgerüstet und begab sich mit Yvonne und interessierten Eltern zum Scheunenteich. Hier wurde dann eifrig gekäschert und festgestellt, was bei den einzelnen „Wasserjägern“ in der Schale schwamm. Es wurden Rückenschwimmer, Wasserskorpione, Wasserläufer, Ruderwanzen und eine Reihe von Libellenlarven bestimmt und begeistert, in der Becherlupe vergrößert, beobachtet. Auch der eine oder andere Frosch ging ins Netz, und ein Mädchen rief begeistert: „Ich habe einen kleinen Frosch, der hat noch einen Schwanz!“ und Yvonne erklärte den Kindern wie aus Froschlaich Kaulquappen und dann langsam kleine Frösche werden.

Dietmar Wanke erzählte der anderen Gruppe inzwischen in der Scheune anhand von Bildern Grundsätzliches zu den Vögeln und stellte dabei fest, dass viele der Kinder schon einiges wussten und bei seinen Fragen ihr Wissen auch loswerden wollten. Er entwickelte anhand von Bildtafeln das Leben und Wirken der Familie der Spechte, zu denen auch der Wendehals zählt. Außer ihm meißeln alle Arten Bruthöhlen in dicke Bäume und schaffen so die Voraussetzung, dass andere Vögel, wie Meisen, Kleiber und noch andere diese Höhlen als „Nachmieter“ nutzen und ihre Jungen dort erbrüten und aufziehen können. Aber auch Säugetiere, wie Fledermäuse oder Bilche profitieren in gleicher Weise. Ohne die Spechte, die „Zimmerleute des Waldes“, hätten sie alle schlechte Chancen.

Aber Dietmar hatte auch echtes Anschauungsmaterial mitgebracht: Eine aufgeschnittene Grünspechthöhle, Vogelpräparate u. a. von Wachholderdrossel und Eichelhäher, so wie Federn von Bussard und Schleiereule, anhand deren unterschiedlicher Festigkeit man herausfinden  konnte, wie der lautlose Flug der Eulen zustande kommt. Nach etwa einer Stunde zogen die beiden Kindergruppen um, so dass alle Kinder beide Programme voll miterleben konnten.

Zum Abschluss gingen alle gemeinsam mit den Eltern zur alten Teichscheune um sich die Störche mit ihren 2 schon recht großen Jungen näher zu betrachten. Die aus der NRT mitgebrachten Ferngläser machten das Erlebnis noch schöner, weil viele noch nie die Vögel so nah erlebt hatten.

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